Zur Geschichte der Gerhardt Orgel


Bereits im 18. Jahrhundert erwog die Gemeinde zu Lochau die Anschaffung einer Orgel. Dies führte zu finanziellen Streitigkeiten mit dem Kirchenpatronat. Es konnte nicht geklärt werden, wer das Instrument letztlich finanzieren und dann auch für seinen Erhalt aufkommen sollte.

Noch 1804 ist dieser Streit nicht geschlichtet, eine Orgel besitzt die Kirche nicht.

1812 endlich erhält die St.- Annen- Kirche dann eine Orgel, die vermutlich durch den Halleschen Orgelbauer Johann Gottfied Kurtze aufgestellt wurde.

Bereits 1873 entschloss man sich abermals zu einem Neubau, den Auftrag dafür erhielt der in Merseburg ansässige Friedrich Gerhardt, der vielfach als größter mitteldeutscher Konkurrent für Friedrich Ladegast gesehen wurde. Gerhardt lieferte hierzu ein Instrument mit 15 klingenden Stimmen auf zwei Manualen und Pedal mit mechanischen Trakturen.

1917 wurden die Prospektpfeifen aus Zinn zu Rüstungszwecken ausgebaut und wenig später durch Zinkpfeifen ersetzt.

1997 wurde das reparaturbedürftige Instrument eher provisorisch instandgehalten. Auch die Traktur wies nach und nach immer mehr Schöäden auf, die die Spielbarkeit einschränkten.

2018 begann mit den "Lochauer Orgelpfeifenstunden" die Spendensammlung für eine fachgerechte Sanierung.

Bereits 2019 konnte die Balganlage durch den Orgelbauer Thomas Schildt aus Halle instandgesetzt werden.

2021 war es dann endlich soweit, die Summe für die Sanierung war erreicht, so dass das Instrument am 16.10.2021 feierlich mit einem Konzert "verabschiedet" wurde.

Ab 2022 restaurierte Orgelbauer Thomas Schildt aus Halle das wertvolle Instrument. Auch die Wand hinter der Orgel konnte instandgesetzt werden. Die Orgel erhielt wieder neue glänzende Prospektpfeifen aus Zinn und wurde neu intoniert.

Am 09.09.2023 war es dann endlich soweit. Mit einem festlichen Akt wurde die "neue" alte Orgel das erste Mal wieder gespielt und erklingt seitdem bei so manchen Konzert. Es werden aber nicht nur klassische Stücke aufgeführt. Einmal im Jahr im November erklingen Schlager, Rock, Pop und Filmmusik zum "Orgelremmidemmi".