Die St-Annen-Kirche ist ein typisches Beispiel für den Dorfkirchenbau Anfang/ Mitte des 18. Jahrhunderts im südlichen Saalekreis.

Es handelt sich um eine einschiffige Hallenkirche mit dreiseitigem (3/8) Chorschluss und mit Patronatsloge.

Das Kirchenschiff ist 23,60m lang, 10,25m breit und bis zu 9,05m hoch. Darüber spannt sich eine verputzte Muldendecke. Das Sparren- Kehlbalkendach mit einer Hahnenbalkenebene ht eine Höhe von 7 Metern und wird von einem 2-fach liegenden Pfettenstuhl getragen.

Der Innenraum hat eine einheitliche klassizistische Ausstattung.



1Holzkreuz

das Holzkreuz wurde für eine Aufführung der Jungen Gemeinde für einen Regionalgottesdienst zu Ostern, gemeinsam von Pfarrer Stephan Pecusa und  I. Eichmann, angefertigt. In ihm sind drei Nägel eingeschlagen und auf der Spitze hängt eine Dornenkrone. Diese Symbole sollen an die Kreuzigung Christi erinnern. Seit dem hat es seinen Platz zwischen den Fenstern der Patronatsloge.
 

2 Sakramentsnische

Die Sakramentsnische der St.-Annen-Kirche ist vermutlich bereits Bestandteil des ursprünglichen katholischen Steinbaus um 1500 gewesen. Um einen angemessenen Rahmen für die Anwesenheit Christi zu schaffen, richtete man auf der Nordseite des Altarraumes (der Evangelistenseite)ein Tabernkulum als Wohnstätte ein
 
 

3 Altar 

Der erste Atrat aus der Zeit um 1500 galt als besonders schöner Altar, ist aber leider verschollen.
Der Lindenholzaltar von 1754 wurde 1799 durch den heute sichtbaren klassizischtischen Altar mit Kanzel ersetzt
 
 

4 Sarkophag Johann Wilhelm v. Lüder

Johann Wilhelm von Lüder entstamm einer weitverzweigten und mehrfach geadelten Quedlinburger Beamtenfamilie. Nach dem frühen Tod seines Vaters war er Stiefsohn des Kanzlers der Universität Halle Carl Christoph von Hoffmann. Er war Besitzer der Güter Dölzig, Gottenz und Lochau. 1787 wurde er in den preußischen Fürstenstand erhoben. Er war Patron und Kirchenpatron von Lochau. Am 2. März 1792 starb er an den Pocken.


5 Orgel

1812 erhielt die Kirche erstmalig eine Orgel.
1874 spendete die ehemalige Rittergutsbesitzerin Berggräfin Amalie Zimmermann die heute noch bespielbare Orgel. Sie zahlte dafür 1200 Taler.
Es handelt sich um eine von Orgelbaumeister Gerhardt aus Merseburg erbaute Schleifladeorgel mit 2 Manualen. Der Klangcharakter wird mit würdevoll und auffallend beschreiben
 

6 Kirchturm

An das Kirchenschiff schließt sich auf der Westseite der markante querrechteckige 32 Meter hohe Turm (Grundriss 7,90m x 5,40m m) an. Er erhebt sich als ein 14m hoher massiver noch aus romanischer Zeit stammender Steinbau aus Bruchsteinmauerwerk (Sand- und Kalkstein) mit Wandstärken von 1,00 bis 1,25m.
Über dem Steinbau folgt ein 6m hoher Fachwerkoktokon mit verputzter Ziegelverblendung. Die anschließende Schweifhaube erreicht ca. 26m über Gelände. Die Laterne hat eine Höhe von 2,50m Mit dem Schweifhelm erreicht der Turm seine Gesamthöhe von 32m. Den Abschluss bildet die Wetterfahne mit der Jahreszahl 1752 vom letzten großen Umbau.
Im Jahre 1091 wurde eine Turmuhr eingebaut- Im Glockenstuhl befinden sich heute drei Bronzeglocken
 

7 Patronatsloge

Die Patronatsloge (3,46m x 7,85m) ist dem Kirchenschiff an der Nordseite angegliedert. Der ehemalige Zugang zum Kirchenschiff war viele Jahre nicht nutzbar und wurde als Abstellkammer genutzt. Im Zuge der Renovierung der Patronatsloge wurde er wieder geöffnet und kann heute wieder genutzt werden.